Nachdem die Dämmplatten in allen relevanten Räumen an den Wänden sind, geht’s weiter mit der Wandheizung.
Es handelt sich im Prinzip um das gleiche System wie bei der Fußbodenheizung. Wasser mit Vorlauftemperatur um die 40Grad strömt durch die Rohre und sorgt für eine Strahlungswärme wie beim Kachelofen. Anders als bei Radiator und Fußbodenheizung, die im Wesentlichen Wärme durch Konvektion spenden (die Luft wird erwärmt), strahlt die Wandheizung einen warm an. Man kann sich das wohl so vorstellen, wie beim Skifahren auf der Hütte in der Sonne. Die Luft ist kalt, aber die Sonne hält einen warm.
Ein weiterer Vorteil der Flächenheizung gegenüber Radiatoren ist die niedrige Vorlauftemperatur. Statt 60Grad C wird hier mit 35/40 Grad C durchströmt. Das wiederum ermöglicht den Einsatz einer Wärmepumpe, die recht effizient arbeitet im unteren Temperaturniveau.
Und zu guter letzt freut sich auch die Wand. Im Denkmal kann man nun mal nicht von außen dämmen. Innendämmung ist aber per se, nicht ganz so gut wegen der Taupunktverschiebung rein ins Mauerwerk. D.h. im ungünstigen Fall kondensiert die warme, feuchte Raumluft in der Wand, wo man sie nicht haben will wegen Schimmel und Co. Gegensteuernd hierzu fiel die Wahl ja bereits auf Kalkputz (alkalisch) und Holzfaser ( nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie auch gut wieder ab) mit Lehm der ebenfalls feuchteregulierend ist. In Summe also ein diffusionsoffenes System, dass mit dem Wasser arbeitet, statt es wie in modernen Bauten nötig, es auschliesst. Bzw. Im Raum einschließt, wenn man es korrekt betrachtet. Die Wandheizung trägt dann ihren Teil bei und sorgt durch die Wärme für besseren Feuchtigkeitstransport, Verdunstung, Trocknung usw.
Unten sieht man ein paar Bilder, wie das ganze dann umgesetzt wird. Schienen am die Wand und Schlauch vom Heizkreisverteiler zur Wand, hoch und runter verlegt und zurück zum Verteiler.