Demontage

Bevor es schön wird, muss erstmal gewütet werden. Und das heißt in unserem Fall so einiges an Arbeit.

Putz runter, und zwar überall… Das sind so an die 300m2. Hässlich war es vorher sicher nicht, aber der Lehmputz erfordert nun mal einen tragfähigen Untergrund und da es hier alles mögliche an Putz gibt, war es am einfachsten, alles zu entfernen. Rückblickend eine weise Entscheidung. Zeigte sich doch an mancher Stelle, dass nicht nur Kalkputz, sondern auch Zementputz und sogar Gips verwendet wurde. Letztere ist gar nicht gut fürs Mauerwerk und dessen Feuchtehaushalt.

Diese Wand muss wohl neu gemauert werden. Die vielen Öffnungen für Ofen und eine ehemalige Tür haben ihr jegliche Stabilität geraubt. Der Putz hat sie noch zusammen gehalten. Jetzt wackelt sie aber bedenklich…
Ein Mäuschen lebte auf dem WC Element und sie hat sich offenbar in einer Nussschale ein gemütliches Nest gebaut aus Zeitung und Dämmwolle
Unser Badezimmer mit Durchbruch zum Schlafzimmer, ohne Trockenbau und bereits mit neuem Fenster

Boden raus ist Nummer 2… Wir berichteten ja bereits von der Demontage der Dielen, die nun ihren Einsatz im Backhaus haben. Unter den Dielen findet sich dann in jedem Raum etwas anderes. Weitere Dielen, Estrich, darunter nochmal Estrich, darunter Ziegel und irgendwann kommt Sand. Alles muss raus, damit unser Schaumglasschotter hier Platz findet und gut dämmen kann.

Ziegel mit Zementestrich
„Nur noch“ Sand

Am Dachboden wartete auch noch so ein Monster auf uns. Eine Räucherkammer, die lang nicht mehr genutzt wurde und für uns auch nicht benötigt wird. Zuletzt hörte ich noch eine Geschichte, dass im einem anderen Haus in der Räucherkammer die Kinder zur Strafe eingesperrt wurden. Puh, schrecklich. Das mag ich mir lieber nicht vorstellen, lieber weg mit dem Ding.

So sieht es aus wie eine Bar. In dieser Funktion könnte die eigentlich bleiben 🙂 – aber wer braucht schon eine Bar auf dem Dachboden
Das Fenster „Modell Kerker“, wie es Sebastian getauft hat, war mit aller Zeitung eingebaut worden. Die Bildzeitung von damals verrät uns den 26. Februar 1954
Dann mal guten Appetit
Bestens gesichert beim Abseilen der Ziegel mit dem Flaschenzug