Holzboden im Backhaus

Wenn 30 Jahre auch schon als alt gelten, dann haben wir nun einen hübschen antiken Holzfußboden im Backhaus.

Hier waren wir wieder und tüftelten über maximale Dämmung bei minimaler Aufbauhöhe und geringem Preis. Für diesen Bereich des Fußboden waren im Rennen:

– Steico floor (Holzfaserdämmplatten mit Nutsystem, in das direkt geschraubt werden kann) + Dielen oder Parkett

– Lagerhölzer, dazwischen XPS, darauf Dielen oder Parkett

– Kreuzlattung mit Dielen und Perliten in den Hohlräume

Letztere Lösung gewann das Rennen aus verschiedenen Gründen: 1) der Boden ist mal wieder alles andere als eben und wir wollten uns die Ausgleichsschüttung flüssig oder fest sparen 2) die Dielen aus dem großen Haus kosten uns nichts außer Arbeit 3) mit einer Kreuzlattung lassen sich Unebenheiten systematisch ausgleichen 4) Perlite dämmen gut

Und so sah das Ganze dann aus:

24mm Latten zunächst als Gitter verschraubt. Die Holzplättchen verschiedener Dicke sind mit der Kappsäge vorbereitet.
Nach der Ausrichtung in Wage und am Anschluss zu den Fliesen beginnt Horschtel mit dem Puzzlespiel. Jede Ecke bekommt den passenden Unterbau. In einem Eck sogar 43mm dick!!
Da die Dielen nicht lang genug sind, haben wir uns für ein Verlegemuster mit 2 Stößen entschieden. Dadurch wirkt der ungleichmäßig abgenutzte Boden scheckig. Das gefällt uns aber sehr gut und wir diskutieren schon, wie stark diese Optik weggeschliffen werden darf…
Zwischen den Latten wird das Katzenstreu (Perlite) eingebracht und plan gezogen. Die Dielen bekommen Schrauben in die Feder.

1 Meter vor Ende gehen uns die Dielen aus und wir müssen erst einen weiteren Raum im großen Haus räumen und den Boden rausnehmen um weiter zu machen.

Aber dann ist er endlich fertig. Lange hingefiebert, aber jetzt ist es soweit. Fast…
…wäre da nicht noch das letzte Brett. Bei so einer krummen Wand muss man schon alle Kopiertricks anwenden um dieses letzte Stück zu fertigen. Uns hilft ein Klötzchen das die Kontur auf das Brett überträgt.
Es beginnt schon zu dämmern als die Stichsäge der krummen Kontur folgt und das letzte Brett für den Verbau vorbereitet.
Darauf gibt es erstmal eine Pizza 🙂

Am nächsten Tag geht es weiter. Unser lieber Nachbar Torsten leiht und seine Polier-/Schleifmaschine. Mit der macht Sebastian erstmal seinen Führerschein und säubert den Boden.

Uns gefällt die Optik sehr gut und wir entscheiden uns dagegen, die Bretter komplett runter zu schleifen. Die alte Patina darf ruhig zu sehen sein und passt auch gut zu unserem Häuschen 🙂

Nach dem Auftragen des Hartwachses fährt die Maschine dann mit Sebastian fast spazieren. Er zähmt sie aber letzlich und stellt 2/3 des Raumes fertig. Das darf jetzt erstmal trocken und dann kommt der Rest auf dem wir aktuell noch laufen.