Da schreibe ich gerade noch so einen positiven Beitrag über die Vorteile unseres zementgebundenen Trockenestrichs mit Aquapanel und Bituperl und schon holt uns die Realität ein.
Zwei wild sotternde (das ist fränkisch für „übles Schimpfen“) Männer kommen aus dem Backhaus. Über und über voll mit PU Kleber und total staubig. Quasi geteert und gefedert. Aber mal von vorne:
Zuerst wird der Meterriss kontrolliert um die Höhen zu bestimmen. Kontrollmessungen alle 50cm um die richtige Schütthöhe festzulegen. Zwischen 36mm und 60mm variiert das Ganze…
Einbringen des Katzenstreus (Bituperl) und Abziehen, so dass hinterher eine gedämmte aber vor allem plane Ebene entsteht. Etwas mühselig aber das klappt noch ganz gut soweit.
Auch das Legen der 8mm Holzfaserplatten gelingt noch ganz gut, weil vorher zurecht gesägt. Nun heißt es, man solle sie vollflächig begehen um die Perlite um 10% zu verdichten und das verhaken der Bitumenschicht zu ermöglichen. Dann erst entsteht die Bindung und die vorgesehene gebundene Schüttung. Bei erhöhter Luftfeuchtigkeit bedingt durch den Regen weichen die Platten aber recht schnell auf und so richtig stabil ist das Konstrukt nicht mehr.
Dann geht die Drecksarbeit richtig los. Wegen des Regens muss innen gesägt werden. Zum Glück haben wir die Profihandkreissäge (von Mafell) mit dem erforderlichen Diamantsägeblatt. Anderes Werkzeug eignet sich laut Hersteller nicht. Die Mafell haut jedoch eine eindrucksvolle Fontäne an Zementstaub raus und man kann seine Hand vor Augen kaum noch sehen… oha, nicht gerade großer Spaß.
Richtig übel wird es aber beim Verkleben. Der PU Kleber wird mit Spezial-Applizier-Spitze auf die Stöße aufgebracht. Bla bla, das ist eine riesige Sauerei, von wegen tolle Spezial-Spitze. In die nun völlig klebrige umlaufende Nut werden Dübel eingesetzt und die elendig schwere Platte wird zu ihrem Vorgänger geschoben. Das klappt auf den weichen Holzfaserplatten so la la.
Letzten Endes haben die Jungs es aber hinbekommen. Der Boden ist eben und am nächsten Tag nach Aushärten des Klebers auch richtig fest.
Mittlerweile liegen nun auch die Fliesen (auf der Entkopplungsmatte) und man ahnt nicht mehr, welch anstrengende Arbeit darunter liegt.